Ich beschäftige mich nun schon lange mit Mentaltraining und habe auch schon einige Menschen dabei begleitet, Mentaltraining zu lernen. Manchmal hat es besser geklappt und manchmal schlechter. Das heißt nicht, dass diese Einheiten in irgendeiner Weise schlecht waren. Sie waren für mich und die Klienten Feedback. Damit waren gerade diese Einheiten in mancher Hinsicht sogar wertvoller und produktiver für den Prozess.

Der Klient hatte die Möglichkeit zu erkennen, was funktioniert und was nicht funktioniert hat. Bei der Analyse lernt man viel über sich und was man verbessern kann. Stell dir vor, du bist Lehrer in einer Schulklasse. Du hältst deine erste Unterrichtseinheit. Nachdem du fertig unterrichtet hast, teilst du einen Feedbackbogen aus, um zu erfragen, wie dein Unterricht wahrgenommen wurde. Was bringt dich weiter?

Falsches Feedback

Die Schüler haben sich gelangweilt, aus Angst, Faulheit oder Anstand schreiben sie dir nur positive Bewertungen. Du liest die Feedbacks. Es kam dir zwar nicht so vor, als hättest du gute Arbeit geleistet, aber das Feedback ist eindeutig. Dein Ego freut sich und du hast mehr Selbstbewusstsein, so weiterzumachen wie du angefangen hast.

Richtiges Feedback

Die Schüler haben sich gelangweilt und geben auch entsprechendes Feedback. Das ist im ersten Moment zwar niederschmetternd, gibt dir aber mehr Möglichkeiten. Im NLP heißt es: „Es gibt keine Fehler, nur Feedback.“ Du kannst jetzt entscheiden, ob du etwas verändern willst oder nicht. Du kannst an deiner Performance arbeiten, bis du mit dem ehrlichen Feedback zufrieden bist. Du hast alles gegeben, was dir möglich war. Jetzt ist der wichtigste nächste Schritt zu hinterfragen, was du verbessern kannst und wie.

Was brauchst du?

Ich habe genau das im Mentaltraining gemacht. Ich habe Einheiten, die nicht so gut gelaufen sind, als Möglichkeit gesehen, um meine Arbeit zu verbessern. Ich habe hinterfragt, was geschehen muss, damit meine Klienten Mentaltraining wirklich lernen. Und das waren meine Erkenntnisse.

Der Grund

Es braucht einen Grund. Es gibt immer ein Anliegen und einen Auslöser, damit sich Menschen beim Mentaltraining melden und etwas lernen wollen. Dieses Anliegen ist der Grundstock. Auf dem Anliegen baut der gesamte Prozess auf.

Der Grund ist sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft zu finden. In der Vergangenheit als Glaubenssatz und in der Zukunft als „stell dir vor…“ Vorstellung.

Beide können gute Quellen für Motivation sein. Wenn der Grund gut ist, hast du schon die Hälfte des Weges zum Erlernen von Mentaltraining geschafft. Ist der Grund nicht solide genug, wird auch der Lernerfolg dementsprechend leiden.

Was ein guter Grund ist und was nicht, kann ich nicht pauschal beantworten. Der Grund eines Klienten muss nicht mich überzeugen, sondern ihn selbst. Ich kann aber erkennen, wie der Klient über seine Motivation, sein Anliegen spricht. Daran bewerte ich, ob ich das Anliegen mit dem Klienten weiter bearbeiten muss oder nicht.

Das mentaltraining Tool

Nicht jedes Tool aus dem Mentaltraining eignet sich für jeden Klienten. Kennst du den Begriff Afantasie? Der Begriff bedeutet, dass die betroffene Person keine bildliche Vorstellungskraft hat. Es geht bei der Vorstellungskraft von farbigen, detaillierten und bewegten Bildern bis hin zur Afantasie, also gähnender Leere. Beim Mentaltraining gibt es Tools, die viel Wert auf die Vorstellungskraft des Anwenders legen. Wenn ich mit einem Klienten arbeite, versuche ich herauszufinden, wo seine Stärken liegen, und passe die Mentaltechniken dementsprechend an.

Erlebnisorientiert lernen

Wie lernen wir? Versetze dich mal in die Welt eines Kindergartenkindes. Das Kind befindet sich gerade in einem dauerhaften und sehr intensiven Lernprozess. Selbst beim Spielen in einer Sandkiste werden unzählige Erfahrungen abgespeichert und dienen als Referenzerfahrung. Wie führe ich eine Bewegung richtig aus? Wie spreche ich Worte richtig aus? Wie formuliere ich so, dass ich verstanden werde? Was ist meine Rolle in der Gesellschaft? Welche Anzeichen in der Mimik der Eltern haben was zu bedeuten? Und vieles mehr.

Diese Art des Lernens ist tief in uns verwurzelt. Dennoch konzentrieren wir uns bei der Wissensvermittlung und beim „schulischen Lernen“ auf ganz andere Dinge. Wir lesen etwas, lesen es nochmal und dann vergessen wir es.

Daher ist beim Lernen von Mentaltraining eine Kombination der Lernmethoden unerlässlich. Das theoretische Wissen, damit der Wissensdurst gestillt ist, und das Erlebnis, damit auch eine Referenzerfahrung existiert. Mit dieser Erfahrung kann das Gelernte assoziiert werden. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gelernte auch dauerhaft umgesetzt wird, um einiges erhöht.

Fazit

Nutze alles, was dir zur Verfügung steht, und sieh es als Möglichkeit, daraus zu lernen. Jede Erfahrung, die du mit dem Training machst, kannst du zu deinem Vorteil verwenden, selbst wenn du etwas ausprobierst und keine Wirkung erkennst. Diese Erfahrung kann dir zeigen, worauf du beim nächsten Mal genauer achten kannst.

Überlege dir, wie du das, was du lernen willst, möglichst erlebbar machst. Kennst du noch den Inhalt von einem Buch, das du vor einem Monat gelesen hast? Ich habe das meiste nur mehr vage in Erinnerung. Bei Erlebnissen wird es dir schon leichter fallen, zumindest ein paar Erinnerungen wieder aufzurufen.

Wenn du Unterstützung brauchst oder mehr über das Thema erfahren möchtest, kontaktiere mich gerne.

Über den Author Marc

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