Wie bringt man Burnout-Prävention in Unternehmen? Ich für meinen Teil achte darauf, möglichst flexibel zu sein. Denn Gesetze, interne Regelungen und Erwartungen von Beteiligten sollen nicht der Grund sein, dass eine Schulung nicht stattfinden kann.

Rahmen der Prävention

Ich versuche Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass die Teilnehmer auch gerne und freiwillig teilnehmen. Das mag zwar banal klingen, ist aber bei Mentaltraining in Unternehmen nicht selbstverständlich. Wie denn sonst?

Kennst du die Steinigungs-Szene aus Monty Pythons „Das Leben des Brian“? Wenn nicht: Ein Mann soll gesteinigt werden, weil er angeblich über Gott gelästert haben soll. Er wird in Ketten einer wütenden Menge vorgeführt. Alle warten schon mit Steinen in der Hand darauf, endlich mit dem Steinigen beginnen zu dürfen. Bei der Urteilsverkündung rechtfertigt sich der Mann und wiederholt die Worte, die zu seiner Steinigung geführt haben. Der Herold, der das Urteil verkündet, fordert ihn auf zu schweigen: „Schweigt! Ihr macht es nur noch schlimmer!“ Der Mann antwortet daraufhin, im Wissen sowieso gesteinigt zu werden: „Schlimmer, was kann denn noch schlimmer sein?“

Diese Situation versinnbildlicht für mich, wie in manchen Unternehmen mit Burnout-Prävention umgegangen wird. Wenn das Thema Burnout in Unternehmen aufkommt, gab es meistens bereits Vorfälle, die ein Handeln notwendig gemacht haben. Und die Lösung, die schlussendlich gefunden wird, kann bis hin zur Absurdität reichen.

Ein Beispiel: Die Mitarbeiter beschweren sich darüber, dass die Arbeitsbelastung pro Person zu hoch ist und zu viele Überstunden geleistet werden müssen. Ausfälle müssen vertreten werden und zusätzliche Aufgaben müssen auf Überstundenbasis erledigt werden. Die Vertretungen werden wegen immer häufigerer Krankenstände immer wahrscheinlicher.

Fällt dir eine Lösung für diese Problemstellung ein? Fallen dir erste Schritte ein, wie man damit umgehen kann?

Was wurde in Wirklichkeit umgesetzt? Es wurden vier Stunden eingeplant, um die Mitarbeiter zu schulen und neue Maßnahmen zu implementieren. Die vier Stunden wurden als zusätzliche Belastung in den Arbeitstag eingeplant. Also mehr Überstunden, damit diese Schulung stattfinden kann, und die Arbeit derer, die in der Schulung sind, musste von den restlichen Mitarbeitern mitgemacht werden. Also „Ihr macht es nur noch schlimmer!“ Ich finde, das ist eine suboptimale Maßnahme für Burnout-Prävention in Unternehmen.

In der Burnout-Prävention und bei Schulungen generell sind schlecht gewählte Rahmenbedingungen und unfreiwillige Teilnehmer ein idealer Nährboden für fruchtlose Maßnahmen.

Daher bin ich auch gegen Pauschallösungen bei Mentaltraining und vor allem bei der Burnout-Prävention. Pauschallösungen sind so unflexibel, dass meistens die Teilnehmer darunter leiden. Die Teilnehmer, für die alles organisiert wurde.

Informationen über das Unternehmen

Ich möchte möglichst viel über meine Teilnehmer und das Unternehmen wissen. Das brauche ich, um meine Inhalte möglichst relevant für die Teilnehmer zu machen. Ich habe schon zu viele Schulungen gesehen, bei denen der Inhalt enormes Potenzial hatte. Die Teilnehmer hatten nur keine Gelegenheit, die Inhalte mit ihrem Arbeitsalltag in Verbindung zu bringen. Der Leiter der Schulung hat die Inhalte aus seiner Perspektive vermittelt. Das war oft die Perspektive eines Selbstständigen, der im Bereich der Erwachsenenbildung tätig ist. Wie soll ein Angestellter oder eine Führungskraft die Inhalte übernehmen, wenn die Lebenswelten so weit auseinanderklaffen?

Nichts ist schlimmer, als wenn die Teilnehmer nicht daran glauben, dass der Vortragende ihnen etwas beibringen kann. Ich bin der Meinung, dass ich aus allem etwas lernen kann. Umso schlimmer habe ich es empfunden, wenn ich bei einer Schulung Teilnehmer war und sich „Lästergruppen“ in den Pausen gebildet haben. Das war vor allem dann der Fall, wenn der Vortragende Beispiele aus dem eigenen Leben gebracht hat, die für die Teilnehmer nicht zu greifen waren. Zum Beispiel hat ein Vortragender vor einer Einsatzorganisation von einem Gespräch berichtet, das er mit einem Baum geführt hat. Gefühlt hat er die Gruppe in diesem Moment verloren.

Intention der Maßnahme

Zuletzt möchte ich gerne eine Intention haben. Klar geht es um Burnout-Prävention im Unternehmen. Aber was genau wird von mir erwartet? Teilnehmer gehen oft mit recht wenigen Erwartungen in Schulungen, vor allem, wenn sie sich das Thema nicht selbst ausgesucht haben. Erwartungen kommen meist von den Auftraggebern. Auftraggeber haben entweder bewusst oder unbewusst eine Erwartung, wie der Zustand nach der Schulung sein soll. Eine bewusste Erwartung, die gut formuliert werden kann, erleichtert mir die Arbeit. Eine unbewusste, vage Vorstellung kann Schulungen im Nachhinein in ein schlechtes Licht rücken.

Es kann sein, dass ich die Schulung als sehr erfolgreich wahrnehme, der Auftraggeber jedoch aufgrund enttäuschter Erwartungen gegenteiliger Meinung ist.

In beiden Fällen erarbeite ich gerne mit den Auftraggebern vorab eine Intention der Schulungsmaßnahme, damit die Erwartungshaltungen sich gleichen.

Fazit

Von der Auftragsklärung über die Vorbereitung bis hin zur Durchführung und Bewertung einer Schulungsmaßnahme lege ich großen Wert auf klare Kommunikation. So kann ich in Unternehmen genau das liefern, was den Teilnehmern am meisten hilft. Und darauf kommt es für mich an. Ich möchte keine sinnlose Berieselung darstellen, sondern eine Unterstützung bieten und Mehrwert liefern.

Wenn du mehr erfahren möchtest, kontaktiere mich gerne oder informiere dich auf meiner Seite zur Burnout-Prävention in Unternehmen.

Über den Author Marc

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